Marina Proske

Doktorantin

Foto: Marina Proske

Forschungs-Schwerpunkt

Obsoleszenz und Modularität in der Ökobilanz

Trends, technologische Neuerungen als auch fehlende Reparierbarkeit sorgen für wachsende Elektroschrottberge – mit fatalen Folgen für Mensch und Umwelt. Modular konstruierte Smartphones bieten einen Ansatzpunkt Kurzlebigkeit anzugehen. Defekte oder veraltete Baugruppen wie etwa ein Kameramodul oder Anschlüsse sollen einfach repariert und ausgetauscht werden. Zukünftig können so vielleicht komplett neue Funktionalitäten wie 5G-Module nachgerüstet werden. Mit neuen Designs und der damit erhofften Chance Produkte in realen Nutzungskontexten nachhaltiger zu gestalten, setzt sich Marina Proske auseinander. Ihr Ziel: Mittels Ökobilanzen  herkömmlich aufgebaute Smartphones mit modularen zu vergleichen. Mit Ökobilanzen lassen sich die Umweltwirkungenn eines Produktes während der gesamten Lebenszyklus, also von der Rohmaterialgewinnung und Produktion bis zur Entsorgung und dem Recycling, nachzeichnen. Mit Hilfe einer Lebenszyklusanalyse erforscht die Wissenschaftlerin die Vor- und Nachteile von modularen und dadurch zukünftig möglichst auch nachrüstbaren Smartphones.

Zur Person

Marina Proske studierte Technischen Umweltschutz an der TU Berlin und ist seit 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Environmental and Reliability Engineering am Fraunhofer IZM in Berlin.

Nach Abschluss des Studiums arbeitete sie von 2009 bis 2011 für RISA Sicherheitsanalysen GmbH in den Themenfeldern probabilistische Sicherheitsanalysen und Human Reliability Analysis. Bereits als Studentin war sie von 2007 bis 2009 am IZM in eine Vielzahl von Projekten im Umfeld der Ökodesignrichtlinie (DG TREN Lot 6 und Lot 26) und dem Thema Green IT eingebunden. Schwerpunkte ihrer aktuellen Arbeit bilden die Bereiche Green IT und Umweltbewertung in nationalen und europäischen Projekten. Neben der Arbeit in der Begleitforschung des BMWi-Technologieprogramms IT2Green, arbeitete sie an Studien zur Bilanzierung des IKT-bedingten Strombedarfs in Deutschland (BMWi 2015) und Europa (SMART 2012, DG CNEC). Aktuell hat sie eine Ökobilanzstudie zum modularen Smartphone Fairphone 3 abgeschlossen und im Paper im Themenfeld Obsoleszenz und Lebensdauer von Elektronik veröffentlicht. Seit August 2016 ist Marina Proske Doktorandin in der BMBF-Nachwuchsgruppe „Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit – Ursachen und Alternativen“ an der TU Berlin. Seit 2019 leitet sie das Verbundprojekt „MoDeSt –  Produktzirkularität durch modulares Design – Strategien für langlebige Smartphones“.

 

Publikationen

Obsolescence in LCA–methodological challenges and solution approaches

Marina Proske, Matthias Finkbeiner (2019) Erschienen in: The International Journal of Life Cycle Assessment

Decreasing obsolescence with modular smartphones? – An interdisciplinary perspective on lifecycles

Marina Proske, Melanie Jaeger-Erben (2019) Erschienen in: The Journal of Cleaner Production, Volume 223, Pages 57-66

What’s hot what’s not: the social construction of product obsolescence and its relevance for strategies to increase functionality

Melanie Jaeger-Erben,Marina Proske (2017) Erschienen in: PLATE 2017 Conference Proceedings

Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit. Ursachen und Alternativen für Kurzlebigkeit in der „Wegwerfgesellschaft“

Jaeger-Erben, Melanie / Winzer, Janis / Marwede, Max / Proske, Marina (2016). In: Rogall, H. et al. (Eds.) (2016): Jahrbuch Nachhaltige Ökonomie 2016/2017. Im Brennpunkt: Ressourcenwende.

Obsolescence of Electronics - the Example of Smartphones

Marina Proske, Janis Winzer, Max Marwede, Nils F. Nissen, Klaus-Dieter Lang (2016) Erschienen in: Proceedings of international Congress Electronic Goes Green 2016

Themenbereiche von Marina Proske

Ökodesign

Hintergrund

Ökodesign ist ein Prozess, der als Ziel hat, ein Produkt umweltfreundlicher zu gestalten. Kern von Ökodesign ist den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu betrachten – also von der Materialgewinnung bis zum Produktrecycling am Ende des Lebenszyklus.

Modularität

Hintergrund

Modularität von Produkten wird häufig als ein Mittel gegen Obsoleszenz und für längere Produktnutzung gesehen. Während eine modulare Bauweise bei einzelnen Produktenarten weit verbreitet und simpel ist, ist diese Bauweise für andere Geräte kaum verbeitet und mit großem Entwicklungsaufbau verbunden.

Aktuelle Beiträge von Marina Proske

first page from the PDF "Strategies for more Circularity in the Life Cycle of Mobile Information Technology"

Strategies for more Circularity in the Life Cycle of Mobile Information Technology

Hintergrund

A defining feature of smart electronic devices is short innovation cycles – smart phones in 2030 will look very different than those of today. Technology innovations in the microelectronics domain and in related fields along the product life cycle, such as recycling and refurbishment technologies, will have a dramatic impact on product design and the product life cycle.

first page of the PDF from "What’s hot what’s not: the social construction of product obsolescence and its relevance for strategies to increase functionality"

What’s hot what’s not: the social construction of product obsolescence and its relevance for strategies to increase functionality

Hintergrund

Subsequently we present an alternative praxeological approach to obsolescence than the usual rational choice related explanations. The closing section discusses opportunities to increase a product’s “aordance” to be kept alive longer.

Buchcover

Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit. Ursachen und Alternativen für Kurzlebigkeit in der „Wegwerfgesellschaft“

Hintergrund

Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, die sich mit dem nachhaltigen Wirtschaften beschäftigen, wissen, dass die derzeitige Form der Ressourcennutzung nicht zukunftsfähig ist. Die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen kann zu wirtschaftlichen Problemen aufgrund von stark steigenden Preisen, der Zerstörung natürlicher Kreisläufe und gewaltsamen globalen Konflikten führen

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