Forschungs-Schwerpunkt: Data-Mining von Nutzerbewertungen
Auch bei Doktorand Eduard Wagner stehen die Verbraucher*innen im Mittelpunkt – genauer gesagt ihre Produktbewertungen und Kommentare beim Onlineversandhändler Amazon. Eduard Wagner wertet die Datensätze seit dem Jahr 2008 mit einem dafür entwickelten Analyseprogramm aus. Er möchte herausfinden, welche Fehlerquellen die Kunden bei Produkten gehäuft beanstanden und über welchen Zeitraum sie das tun.
„Das Ziel ist, vor allem häufig auftretende und wiederkehrende Defekte zu erkennen und ob diese in der nächsten Generation behoben wurden oder weiterbestehen"
Anhand der Kommentare möchte er ferner die Kundenbedürfnisse analysieren und aufzeigen, was die Kunden dazu anregen würde, ihr Mobiltelefon länger zu behalten. Durchschnittlich sind Smartphones lediglich 2,5 Jahre in Betrieb, bevor sie ersetzt werden. Die Ergebnisse der häufigsten Defekte und Kundenwünsche sollen im Idealfall zur Behebung der Defektursachen im Design- und Produktionsprozess, aber auch Konsumenten bei ihrer Kaufentscheidung dienen.
Online verfügbare Nutzerbewertungen zu Elektronikprodukten bieten ein bisher noch wenig genutztes Potential, das Erfahrungswissen von Konsument/innen im Hinblick auf Qualität und Funktionalität von Produkten zur Erhöhung der Langlebigkeit und der Nutzerzufriedenheit zu nutzen.
Der Fokus in diesem Schwerpunktbereich liegt auf der Analyse von Nutzerbewertungen und Reviews der vier Produktgruppen Smartphones, Waschmaschinen, Kaffeevollautomaten und Fernseher. Es wird eine Systematik erarbeitet, mit der durch Big Data-Analysen von Kundenbewertungen technische und funktionale Bedingungen von Obsoleszenz erkannt und anschließend untersucht werden. Ergebnisse des Analysemodells sollen hinsichtlich ihrer praktischen Nutzung für eine integrierte Produktentwicklung evaluiert werden.