Der Kerngedanke des Circular-Economy-Ansatzes besteht darin, das gegenwärtige lineare wirtschaftliche Wertschöpfungsmodell (Rohstoffextraktion – Produktherstellung – Nutzung – Entsorgung) der im Globalen Norden verorteten Gesellschaften durch zirkulär ausgerichtete Konsum- und Produktionsformen (Reduktion – Wiederverwendung – Recycling) zu ersetzen. Der Ansatz der Circular Economy wird bisher hauptsächlich als ein rein ökologisches Modernisierungsprojekt der Ökonomie zur Erhöhung der Ressourceneffizienz thematisiert, das besonders durch technische Innovationen charakterisiert ist. Mit dieser eher technisch zentrierten Interpretation von Innovation werden tief greifende strukturelle Veränderungen der Wirtschaft nicht hinterfragt. So bleibt eine kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit sozio-politischen Themenfeldern unberührt, wie zum Beispiel Veränderungen des Lebensstils, bestehende Machtverhältnisse sowie die Frage nach Transparenz innerhalb von Wertschöpfungsnetzwerken. Dies soll hier geändert werden. Der Aspekt der Digitalisierung wird dabei nie vernachlässigt.
Der Beitrag erschien im Sammelband Höfner, A., Frick, V. (Hg.) (2019): Was Bits und Bäume verbindet; Digitalisierung nachhaltig gestalten. Oekom, München. auf den Seiten 116-117. Sie können ihn hier
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